Tierhaltung auf Hof Höllwangen
Die Tierhaltung nimmt eine wichtige Rolle im Stoffkreislauf eines biologisch-dynamischen Betriebes ein.

Rinder bzw. alle Wiederkäuer haben die Fähigkeit pflanzliche Produkte von Acker- und Grünlandflächen als Nahrung zu nutzen (u.a. Wiesen- und Kleegras, verschiedene Zwischenfrüchte). Gleichzeitig geben die Tiere dem Boden wichtige Nährstoffe durch ihre Ausscheidung wieder zurück. Mist und Gülle sind somit in unseren Hoforganismus eingebettet als wichtige Dünger um Getreide, Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Gemüse erfolgreich anbauen zu können.
Uns ist es wichtig, dass die Tiere auf Hof Höllwangen angemessen Leben. Für unser Verständnis gehören dazu hörnertragende Tiere, eine wesensgemäße Haltung und Zucht, sowie das Bestreben auf naturheilkundlichem Weg die Tiergesundheit zu erhalten und zu verbessern. Wir halten 60 Milchkühe und 50 weibliche Rinder als Nachzucht. Neben Rindern leben auf Hof Höllwangen noch in kleiner Zahl Hühner, Ziegen, Katzen, Kaninchen und zwei Esel. So können unsere Gäste der Ferienwohnungen außer den Rindern noch weitere Tierarten erleben.


Milchviehhaltung
Nach der Geburt bleiben Kalb und Mutter einige Zeit zusammen. Wenn das Muttertier sich von der Geburt erholt hat, verbringt es wieder mehr und mehr Zeit mit den anderen Kühen in der Herde. Das Kalb kommt nun zur Aufzucht in eine Gruppe ungefähr gleichaltriger Kälber. Milch bekommen die Kälber dann von einer Ammenkuh. Bis die Rinder ihr erstes Kälbchen gebären werden sie in Gruppen auf Tiefstroh gehalten. Sie sollen sich gut entwickeln damit sie den späteren Aufgaben gewachsen sind. Daher streben wir ein relativ spätes Erstkalbealter an. Für eine gesunde Entwicklung ist Weidehaltung optimal. Hier können die Tiere in der natürlichsten Haltungsform aufwachsen und leben.
Unsere 60 Milchkühe weiden im Sommer tagsüber auf den Wiesen und Streuobstflächen um unsere Hofstelle. Nachts sind sie im Boxenlaufstall und bekommen dort frisches Ackerfutter (Kleegras) zu fressen. Während der Wintermonate sind sie im Stall. Unser Boxenlaufstall mit viel Auslauffläche bietet genügend Platz für Bewegung und Raum für soziale Kontakte. Sehr beliebt bei den Kühen ist die elektrische Bürste zur Fellpflege und an schönen Wintertagen wird es auf den sonnigen Auslaufflächen schon mal voll. Die Jungtiere sind von Frühjahr bis Spätherbst dauerhaft draußen auf der Weide. Einige sehr junge Tiere oder Jungtiere zum decken bzw. abkalben bleiben am Hof und sind tagsüber auf hofnahen Flächen am Grasen. Beim Rein- und Raustreiben helfen unsere Feriengäste und deren Kinder gerne mit – dies ist immer ein schönes Erlebnis für alle!


Fütterung
Uns ist es ein großes Anliegen nur hofeigenes Futter für die Kühe und Rinder zu verwenden. Dementsprechend wichtig ist es uns nachhaltig hochwertiges und in ausreichender Menge verfügbares Grundfutter anzubauen und zu ernten.
- Im Sommer bekommen unsere Milchkühe und Rinder neben dem Weidefutter Frischgras und Heu
- Im Winter füttern wir Silage und Heu
- Zusätzlich bekommen die Kühe im Winter etwas Kartoffeln, Karotten oder Chicoréewurzeln (je nach Verfügbarkeit)
- Die Kühe erhalten in den ersten drei Monaten nach dem Abkalben max. 4kg Kraftfutter am Tag (Getreide und Leguminosen aus eigenem Anbau)


Zucht
Wir wollen gesunde Tiere, die uns viel Freude bereiten. Daher setzen wir nicht ausschließlich auf Leistung sondern den funktionellen Merkmalen wie Körperbau, Futterverwertung und Fruchtbarkeit wird eine große Bedeutung gegeben. So sind wir bei der Auswahl der Zuchtbullen auch darauf bedacht in diese Richtung die Deckbullen auszusuchen.
Schlachtung und Vermarktung tierischer Produkte
Unsere Milch verkaufen wir an die Molkerei Bergpracht. Diese hat ihren Sitz in Tettnang und stellt Milchprodukte mit Demetersiegel her. In regelmäßigen Abständen lassen wir aus unsere Milch Käse in der Hofkäserei Heggelbach in Herdwangen-Schönach herstellen. Den "Gelben Höllwanger" vermarkten wir direkt bei uns ab Hof. Zur Tierhaltung gehört auch, dass man sich von Tieren trennen muss. Die meisten unserer Absetzer verkaufen wir an unsere Nachbarn, das Hofgut Brachenreuthe, oder an den Haettelihof bei Konstanz. Für unser Umfeld und unsere Selbstversorgung ist es uns ein Anliegen einige Tiere direkt zu vermarkten. Dafür organisieren wir jährlich ca. 4-6 Schlachttermine. Diesen Bereich wollen wir gerne ausbauen und freuen uns immer über Menschen die Fleisch direkt vom Bauern beziehen wollen.
